Montag, 8. Dezember 2014

Die Wohltätigkeit der Reichen und Schönen



Jedem, der auf sich etwas hält, wird abverlangt, dass er sich sozial engagiert. Das klingt in der Regel nach mehr, als es letztendlich ist. Schließlich verrichtet keine der Prominenten oder Reichen eine ehrenamtliche Tätigkeit im sozialen Bereich. Dagegen spenden viele Geld, wogegen absolut nichts einzuwenden ist. Andere rufen auch eigens Stiftungen und Vereine ins Leben, um ihre Anliegen zu unterstützen. Doch weshalb? Vertrauen sie etwa so wenig dem Staat oder staatlichen, kirchlichen und anderen öffentlich-rechtlichen Institutionen, dass es in der Wohltätigkeit noch weitere Doppelstrukturen bedarf?

Ganz besonders amüsant ist es, wenn das soziale Engagement von Prominenten in der Serie +30 Rock  thematisiert wird. So stellt Jenna Maroney (Jane Krakowski) eine eitle, eigenbildete Schauspielerin ohne großes Talent wunderbar dar. Vielleicht ist Krakowskis Rolle der mutigste Charakter in der Serie, weil niemand stärker am eigenen Stuhl sägt als Krakowski. Jedenfalls setzt sie sich regelmäßig halbherzig für die Armen und Benachteiligten ein, indem sie beispielsweise einen Ableger der „Vagina-Monologe“ vor Obdachlosen vorträgt. Solche Muschi-Monologe, Pussy-Palaver und Vagina-Wahnsinn von Jenna Maroney verdeutlichen die Sinnhaftigkeit der Gemeinnützigkeit.

Das heißt nicht, dass Sex und Sexualität ein Tabu in unserer Gesellschaft darstellen sollten. Damit wird auch nicht die Sinnhaftigkeit im Kampf gegen sexuelle Gewalt abgestritten. Doch in diesem parodistischen Zusammenhang verdeutlicht es die Belanglosigkeit des sozialen Engagements der Schönen und Reichen.

Allerdings wurde eine Sache in der Serie bislang noch nicht parodiert. Der Einsatz für die armen Tiere. Wenn reiche Leute Mitmenschen Glück missgönnen, aber trotzdem mildtätig wirken wollen, spenden sie für Tierpatenschaften, Peta und anderes. Doch das beinhaltet kein soziales Engagement. Doch das wurde noch nicht überall begriffen.

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