Samstag, 20. September 2014

Dumme Sprüche



Viele Menschen schmücken ihre inhaltslosen Vorträge mit Sprichworten aus. Bei manchen ist es sogar eine bloße Ansammlung von Sprichwörtern. Doch was soll das? All diese Aphorismen sollen die Belesenheit oder zumindest die Schlagfertigkeit ihrer Nutzer beweisen.

So fragte Stefan Niemann vom NDR in einem Bericht des Weltspiegels vom Sonntag, dem 07. September 2014, was zuerst da war: „Ei oder Henne?“ Tja, hätte Herr Niemann einmal im Biologie-Unterricht aufgepasst, wüsste er von Darwins Lehren. Diese besagen unter anderem, dass die Vögel von den Dinosauriern abstammen. Und die Dinosaurier haben Eier gelegt, bis irgendwann eine Henne dem Ei entschlüpfte.

Tja, Problem gelöst. Doch was soll der dumme Spruch? Redewendungen sollen auf die jeweiligen Situationen passen. Doch solche Sprüche sind selten allgemeingültig.

Das beweist der Ausspruch: „Jeder ist seines Glückes Schmied!“ Doch dem kann man mit „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr!“ oder „Der dümmste Bauer erntet die größten Kartoffeln!“ entgegnen.

So sollten wir also Sprichwörter als Lebensweisheiten lassen, denn Redenwendungen erklären das Leben nicht weise. Außerdem werden Aphorismen derartig inflationär genutzt, dass man nur Albert Einsteins Spruch über die Dummheit des unentwegten falschen Versuchens bestätigen muss. Doch war Einstein Schöpfer eines solchen Spruches? Jedenfalls kann man diesem Spruch mit Max Plancks Quantenphysik entgegnen, wonach die Physik nicht deterministisch ist (vgl. Stephen Hawking, Leonard Mlodinow: Der große Entwurf. Eine neue Erklärung des Universums, Reinbek 2010, (S. 71).

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