Montag, 25. August 2014

Peschmerga, PKK, die Türkei und der Irak



Letztens setzte ich mich in meinem Post über „Deutsche Waffenlieferungen an die Kurden“ mit der Beziehung zwischen der nordirakischen Kurden-Miliz der Peschmerga und der türkischen Kurden-Miliz PKK auseinander. Dabei zitierte ich ein Interview mit der Politologin Bente Scheller von tagesschau.de.

Darin sprach Scheller von einer angeblichen Rivalität zwischen den irakischen und den türkischen Kurden. Das sollte als Beleg dafür herhalten, dass deutsche Waffenlieferungen an die in der Türkei nach Unabhängigkeit strebenden Kurden keine oder nur geringe Auswirkungen auf den NATO-Verbündeten Türkei hätten.

Als ich Schellers sicherlich unbeabsichtigte Falschaussage leichtgläubig und kritiklos übernahm, habe ich mich geirrt. Schließlich ist das politische Gedächtnis bei wenig relevanten Ereignissen verdammt kurz. Einschneide Ereignisse brennen sich geradezu in die Seele ein. Wer weiß schon etwas über die zahlreichen Erdbeben in der Türkei, dem Iran oder in China. Kaum einer!

Und so fiel mir auch erst letztens ein, dass die türkische Armee bereits mehrfach kurdische Ziele im Nordirak angriff. Und das ist erst fast sechs Jahre.

Damals reichten die engen Beziehungen zwischen den türkischen und irakischen Kurden für ein militärisches Eingreifen der türkischen Armee im Nordirak aus. So sporadisch sind also die Kontakte zwischen den kurdischen Stämmen in der Türkei und im Irak sowie zwischen der PKK und den Peschmerga nicht. Und sechs Jahre sind kein zu geringer Zeitraum, als dass in so wenig Zeit der Kontakt zwischen beiden kurdischen Parteien abbräche.

Bei der Zustimmung für deutsche Waffenlieferungen an die Kurden im Nordirak haben also die deutschen Verantwortlichen zu wenig nachgedacht. Wenigstens können dann deutsche Firmen Rüstungsgüter an der NATO-Partner Türkei ausführen, damit die Türken später das neuerliche Kurdenproblem lösen können. Damit dient die bevorstehende deutsche Waffenlieferung an die kurdische Peschmerga-Miliz der Stärkung der deutschen Rüstungsindustrie und ist damit mehr als zynisch.

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