Donnerstag, 24. Juli 2014

#Weltuntergang



Mit einem Hashtag (#) lassen sich verschiedene Äußerungen zu ihrem jeweiligen Thema zuordnen und an betreffende Personen verschicken. Unter #SPD (Hashtag SPD) kann man beispielsweise Nachrichten von der deutschen Sozialdemokratie direkt beziehen, oder denen in einer knappen Mitteilung ordentlich die Meinung geigen. Etwa so: „Ihr habt trotz gegenteiliger Behauptung wieder eine Wahl verloren und werdet in den nächsten zwanzig Jahren nie den Bundeskanzler stellen.“ Okay, das ist zwar keine persönliche Meinung, aber es sollte auch nur als Beispiel herhalten.

In Folge des Unwetters vom Pfingstmontag, dem 09. Juni 2014, entwickelte sich schnell unter dem #Weltuntergang eine Live-Berichterstattung zum Gewitter mit Bildern, Videos und anderen Mitteilungen. Wahnsinn!

Was machen wir nun, wenn tatsächlich irgendwann die vier apokalyptischen Reiter am Himmel aufkreuzen? Huch, Mist, der #Weltuntergang ist belegt. Und außerdem ist das Thema Gewitter bald auch abgestanden. Tja, also können wir vor dem Weltuntergang nicht mehr rechtzeitig vorgewarnt werden.

Egal, davor gibt es eh kein Entrinnen. Und so erfährt mittlerweile scheinbar jedes Wort seine Aufwertung durch einen Hashtag. Wie wäre es mit „#und“? Scheint das zu banal? Vielleicht genauso banal wie #SPD, #Weltuntergang oder #selfies. Oder ist es noch schlimmer als #CDU, #CSU, #gruene, #FDP, #Linke, #AfD?



Dieser Post wurde am Donnerstag, dem 12. Juni 2014, auf meinem alten Blog (http://mein-woechentlicher-aufreger.blogspot.de) zuerst veröffentlicht. Da ich meine Zugangsdaten für den alten Blog verloren habe, erstellte ich einen neuen. Deshalb habe ich diesen Post hier erneut eingestellt, obwohl er vielleicht nicht mehr aktuell ist.

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